…oder was man als Mann im PG-Team so alles mitmacht.
Wie schön ist Zeit der Familienwochenenden, Tage die man einfach nach Gemütslage gestalten kann. Gut, so „frei“ ist man dann doch nicht. Schließlich müssen Haus, Garten, Einkauf und Arbeiten, die die Woche liegen geblieben sind, irgendwie erledigt werden. Am Samstag, den 29.9.2018 war damit um 6:00 Uhr morgens Schluss! Der Wecker rappelt, die Frau grummelt, der Hund knurrt und die Tochter sträubt sich wach zu werden. Die Turniersaison hat begonnen….
Nach der Dusche geht der Sprint auch schon los. Sachen, die man eigentlich schon am Vorabend gepackt hat, werden nochmal auseinandergenommen und kontrolliert. Ok, das kann auch eine Alterserscheinung sein 🙂 Die 20kg Fotoausrüstung, die Buffet-Beigaben, Klamotten, Getränke,…alles da. Im Vorbeigehen am Wohnzimmer höre ich Gemotze und Gezanke: die Haare werden geflochten. Immer wieder ein Erlebnis, welches die Beziehung auf die Probe stellt. Selbst der Hund nimmt Reißaus.
Ping…die erste Whatsapp-Nachricht. Angeblich würden im LiveBlog merkwürdige Werbungen eingeblendet. Hmm, ok. Mit Handy kontrolliert und tatsächlich. Anscheinend hat sich der Anbieter der externen Software über Nacht eine Refinanzierung überlegt. Gestern war das jedenfalls noch nicht…ok, schnell an den Rechner und unseren „alten“ eigenen LiveBlog installiert und die Homepage darauf umgestellt. Der hat zwar einige technische Einschränkungen, aber egal, für heute muss es reichen.
Mittlerweile ist es 7:30 Uhr und wir sind immer noch nicht los und das, obwohl wir Mettkes abholen sollten. Naja, so sind die Blums. Aber dann, ein paar Minuten später, geht’s dann doch los. Kurz beim Bäcker anhalten und weiter. Mettkes irren schon mit Sack und Pack im Dorf rum; sprich sind uns schon entgegen gekommen. Nun aber schnell zum Treffpunkt, dem Mekka des Geschehens, dem Tempel der GCG…..die Kulturhalle.
Da der Bus noch nicht da ist, empfängt uns ein schon mittlerweile bekanntes Bild. Neben den vielen Taschen der Tänzerinnen, stapeln sich die Buffetschüsseln zu einer Mini-Cheops-Pyramide. Wie in einem Ameisenstaat strömen aus verschiedenen Öffnungen der Kulturhalle viele vollbepackte Menschen mit dem Ziel, alles auf der Straße zu sammeln. Endlich kam der Bus und wie soll es anders sein, die nächste Überraschung. Am Bus fehlt die Skibox, welche explizit mitbestellt wurde und für uns, bei den vielen sperrigen Requisiten, ein wichtiges Zusatzdepot darstellt. Eine Situation, welche den Puls unserer lieben Betreuerin etwas beschleunigen ließ. Zum Glück konnten wir aber alles verstauen, auch wenn wir so manche Sachen 10x angepackt und verschoben haben.
Kaum sitzen alle im Bus, fing der Busfahrer mit einer Sicherheitsunterweisung an. Ich kann mich nicht erinnern, das in dieser Güte jemals erlebt zu haben und kannte das nur von Flugreisen. Ok, die Nutzung einer Sauerstoffmaske hatte er vergessen. Nachdem das dann rum war und der Bus endlich losfuhr, kam die nächste Überraschung. Der Busfahrer stellte die Frage aller Fragen, welche erneut unserer Betreuerin aufs Gemüt zog. „Wo fahren wir denn am besten lang“. Nach einigen Google Maps Recherchen war aber auch dieses Thema erledigt und wir konnten doch noch die Fahrt einigermaßen genießen.
Ping….Nachricht von meinen beiden Blogger-Kollegen. Sind in der Halle und legen nun mit dem Blog mit Fokus auf die Rittergarde los. Perfekt. Das scheint ja schon mal zu klappen. Da die Trainerinnen in dem umgestellten Blog nicht selber posten können, erhalte ich die ersten schönen Bilder „aus dem Hintergrund“ des Turniers. Somit wurde der Blog sowohl aus der Halle als auch aus dem Bus befüllt.
Angekommen in Langgöns, bildeten sich wieder die Ameisenschlangen und sämtliche Sachen wurden in die Sporthalle des Turniers geschleppt. In Absprache mit den Ordnern konnte ich auch schnell einen Aufbewahrungsort für unsere Requisiten ausmachen. Während die Tänzerinnen und das PG-Team in den Katakomben verschwanden, ging ich in den Saal und suchte mir ein Plätzchen bei den Blogger-Kollegen. Nach einem Kaffee und einer ersten Verschnaufpause, war man dann auch wieder aufnahmefähig und konnte dem Turnierverlauf folgen. Leider verpassten wir knapp den Marschtanz der Rittergarde, sodass die geballte GCG-Publikumsunterstützung erst zum Schautanz zum Einsatz kam. Auch wenn ich persönlich in dem schönen Schautanz noch einige Highlights vermisse, ist es nichtsdestotrotz ein absolut toller Tanz. Und das fanden wohl auch die Juroren, denn mit dem Tanz konnten sich die Ritter die Quali für die Norddeutschen Meisterschaften sichern! Gratulation.
Leider kann man als Blogger und Fotograf nicht jeden Tanz richtig „aufnehmen“ / genießen. Oftmals sieht man nur einen Ausschnitt durchs Objektiv oder ist am Schreiben für den Blog. Da wir aber mittlerweile ein Blogger-Terzett sind, hat sich die Sache etwas entspannt. Danke dafür Jungs, dass ihr da mitmacht und wesentlich für den Erfolg der LiveBlogs beitragt. Ich nehme es mal vorweg….Turnier Langgöns: 800 Besucher mit 3500 Seitenaufrufen auf unserer Homepage.
Nachdem man die Siegerehrung fotografisch festgehalten hat, geht es nun darum die Trainerinnen mit Fotos für eine erste Berichterstattung auf Facebook und Co zu beliefern.
Ping….erste Frage aus dem Prinzenlager. Wann sollen die Requisiten zusammengebaut werden? Da dafür eigentlich immer die Mittagspause verwendet wird, hat sich die Frage schnell erledigt. Von daher zwei Blogger zum Aufbau und der andere hält die Online-Stellung.
Auch wenn wir uns im 2. Jahr des Schautanzes befinden, ist das erste Turnier immer spannend. Wie rum kommen die Schrauben ins Gestell? Wie war das noch mit der Trommel? Und und und. Hat aber alles gut geklappt. Die Hirnhälften wurden vor der Halle nochmals mit der Spraydose behandelt und fertig sind die Requisiten. Somit schnell in die Halle, denn die Tanzpaare haben schon begonnen.
Ping….erneute Frage, wann wir die Luftballons vorbereiten. Wir haben uns geeinigt, dies während der Tanzmariechen zu machen. Dann ist auch ein guter Zeitpunkt, um schon mal alle Requisiten in die Halle zu fahren und den Hirnbogen zu montieren.
So, jetzt aber Trommelwirbel und Konzentration auf den neuen Marschtanz der Prinzengarde. Alle waren aufgeregt und suchten sich ein gutes Plätzchen, um den Tanz zu verfolgen. Auch die Fotografen wurden in der Halle verteilt, um den Tanz aus verschiedenen Perspektiven einzufangen. Wieder einmal verkörperten die Mädels Ruhe, Souveränität und Konzentration und führten einen famosen Tanz auf, der durch seine sehr, sehr schöne Musik, aber natürlich auch durch die tollen Formationen/Stellungen das Publikum aber auch die Juroren überzeugten. Trotz einiger kleiner Fehlerchen erreichte das Team mit 438 Punkten !!! einen 1. Platz und die Quali für die NDM. Eine Wertung, die im letzten Jahr nie erreicht wurde und bei Wegfall der Fehlerchen sogar noch Luft nach oben lässt. Kompliment, Anerkennung und viel Lob an die Prinzengarde!!
Ohne Mariechen abwerten zu wollen, führen ca 50 Tänzerinnen dazu, dass irgendwann die Aufmerksamkeit nachlässt und man sich Wecker stellt, wenn die Eigenen an der Reihe sind. Hier sollte man nach meiner Meinung eine Limitierung einführen oder über eine Verlagerung auf ein eigenes Mariechenturnier nachdenken. 50 sind einfach zu viel und sorgen nur dafür, dass man die Halle erst nachts verlässt.
Nach einigen Stunden Mariechen und erfolgreichen Tänzen von Nasti und Stella (Klasse, Mädels), ging es nun mit den Schautänzen los. Mit viel Euphorie und Selbstsicherheit im Körper zeigten auch hier die jungen Damen einen zauberhaften Auftritt. Mit 442 Punkten wurde auch hier ein tolles Ergebnis samt Quali für die NDM erreicht!! Spitze Mädels, erfolgreicher kann ein Turnier –vor Allem das erste Turnier der Saison- nicht laufen. Wir haben nun eine vielversprechende Basis, welche man sicherlich würdigen und genießen muss, aber auf der man sich nicht ausruhen sollte. Von daher von meiner Seite viel Erfolg, Glück und Spaß für die kommenden Turniere.
Wie immer geht es nach den Schautänzen zu wie im Zeitraffer. Als ob Marty McFly den Flux-Kompensator zündet (wird nicht jeder kennen 🙂 ). Siegerehrung, Gruppen- und Einzelfotos, erste Fotos an die Trainerinnen senden, Requisiten abbauen und alles in der Ameisenkolonne zum Bus karren. Hektik, Stress, Panik, so als ob die Halle in Flammen steht und wir schnell räumen müssen, kann keiner die Erfolge so richtig verdauen. Nun sitzen alle im Bus. Man will gerade die inneren Turbinen runterfahren, relaxen und nochmal über die Siege nachdenken, als im hinteren Busteil die Party losgeht. Die Mädels geben alles und feiern bei Schlager und Co. Etwa zeitgleich zischen die ersten Sektkorken durch die Luft. Das sonst so harmlose Schminkteam schüttet sich eine Flasche nach der anderen in den Rachen. Angeführt von zwei Damen, durchleben wir eine kulinarische Reise durch verschiedene Sektvariationen 🙂 Als Mann im Prinzenbus habe ich damit die Lektion gelernt, wie die Mädels aber auch das PG-Team den Tag Revue passieren lassen. Und ich muss sagen, damit kann man sich anfreunden 🙂 Mal sehen, ob wir nächstes Mal eine Polonäse durch den Bus hinbekommen. Ach nee, da waren ja die Sicherheitsbestimmungen.
Nach 4-5 Flaschen haben wir dann unseren Ausgangspunkt erreicht. Mit vereinten, restlichen Kräften werden alle Requisiten in der Kulturhalle verstaut. Feierabend.
Kaum verlässt man das Hoheitsgebiet der Kulturhalle, überkommt einem der ganze Tag. Als ob man vom LKW erfasst und dreimal durch den Radkasten gezogen wurde, zieht man sich auf allen Vieren die Haustür hoch und fällt eigentlich nur noch ins Bett und freut sich mit 1400 Bildern den Sonntag zu verbringen.
Welch ein Tag….und trotzdem sagt man sich: Wie schön ist doch die Turniersaison!
Danke an das komplette PG-Team für die aufopfernden Arbeiten im Sinne der Kinder!
Euer Denis.