Das eigene Turnier – Segen oder Fluch?

Wie sicher schon viele gelesen haben, hat die GCG sich als Ausrichter für die Norddeutschen Meisterschaften beworben. Vor kurzem kam die freudige Mitteilung, dass die Norddeutschen Meisterschaften 2019 in der Rundsporthalle ausgerichtet werden. Das nehmen wir zum Anlass, ein solches Turnier mit all seinen Segen und Flüchen zu beleuchten:

Schon seit vielen Jahren richtet die GCG die Baunataler Tanztage Ende Oktober aus. Es handelt sich um ein Qualifikationsturnier, bei dem man sich für die Nord- oder Süddeutschen Meisterschaften qualifizieren kann. Gleichzeitig werden aber auch die Kurhessenmeisterschaften ausgetragen. Als Ausrichter legt die GCG seit Jahren viel Wert auf optimale Betreuung von Tänzerinnen und Tänzern mitsamt Team, aber auch von Gästen, Zuschauern und Juroren. Dass die Baunataler Tanztage mittlerweile ein begehrtes Qualifikationsturnier von vielen hochkarätigen Vereinen aus Nord- und Süddeutschland sind, spricht für sich. Schon früh im Jahr wird mit den Planungen für das eigene Turnier begonnen. Da ist der feste Termin bei der Rundsporthalle und der daneben liegenden Theodor-Heuss-Schule schon längst bestätigt.

Im Vorfeld müssen das Geschirrmobil, Bewirtungsbuden, ein Turnierarzt, Feuerwehr und der Rettungsdienst organisiert werden. Ehrengäste müssen eingeladen und ein Caterer für die Bewirtung der Juroren bestellt werden. Auch der Kartenvorverkauf läuft zu diesem Zeitpunkt schon an. Aktiven- und Betreuerkarten für teilnehmende Garden und Gruppen- und Einzelanfragen für Tisch- und Tribünenkarten müssen bearbeitet werden und Sitzpläne erstellt werden.

Anfang September werden die Helferzettel an die Mitglieder und Eltern ausgegeben. Bei unserem Turnier fallen, neben den ungezählten Vorbereitungsstunden, über insgesamt fünf Tage viele Arbeiten an.

Am Donnerstag und Freitag wird die Rundsporthalle turnierfähig gemacht. So werden die einzelnen Bühnenelemente in die Rundsporthalle transportiert, die Bühne und die Bewirtungsstände aufgebaut und der Saal hergerichtet. Wer einmal von den Männern anwesend war, weiß, wie anstrengend und schweißtreibend so ein Aufbau ist. Mit viel körperlichem Einsatz, vielen helfenden Händen und Teamwork hat das bisher meistens hervorragend geklappt. Schon vor Turnierbeginn wird bis ins kleinste Detail Wert auf Ordnung und perfekt abgestimmte Dekoration gelegt. Alle sollen sich schon bei Ankunft wohl fühlen.

Das „Bewirtungsteam“ ist derweil schon fleißig am Einkaufen. Unsere Brötchen sind immer sehr reichlich und lecker nach Anleitung belegt. Damit am Samstag ab 9 Uhr schon die ersten Brötchen verkauft werden können, werden die Vorräte und Kühlschränke schon Freitagnachmittag gefüllt. Weit über 60 Kuchen werden für das Wochenende benötigt. Diese werden immer gern von den Eltern der Tänzerinnen mit viel Liebe gebacken und gespendet.

An diesem Tag wird auch schon die Technik aufgebaut. Die Ergebnisse werden während des Turniers online in Tabellen eingegeben und die Ergebnisse auf Leinwand projiziert. Darüber freuen sich sowohl die Tänzerinnen und Tänzer als auch alle Zuschauer, weil somit gleich nach der Wertung die Gesamtpunktzahl als auch die aktuelle Platzierung sichtbar werden. Die endgültige Wertung wird dann nach Prüfung der Wertungsbogen durch die Turniersprecher übermittelt.

Am Samstag startet der erste Dienst schon ab ca. halb sieben. Zu diesem Zeitpunkt rollen die ersten Busse an. Unser Ordnungsdienst heißt die Garden willkommen und weist den Busfahrern nach dem Ausladen Parkmöglichkeiten zu. Die Garden werden anschließend von unserem „Garderobendienst“ in die zugewiesene Garderobe in der Theodor-Heuss-Schule gebracht und kurz in die Gegebenheiten eingewiesen. Während des Turniers ist dieses Team für alle Fragen und Probleme und die Sauberkeit des Umkleidebereichs zuständig.

Die Besucher können ab sieben Uhr in die Halle, das Turnier beginnt um neun. Die Kasse ist zu diesem Zeitpunkt natürlich auch schon besetzt. Reservierte und bezahlte Karten werden an die Garden ausgegeben und Besucher können Karten erwerben.

An beiden Turniertage werden viele freiwillige Helfer gebraucht. Der Bratwurststand und das Geschirrmobil müssen dauerhaft besetzt sein. Der Getränke-, Brötchen- und Kuchenverkauf muss an zwei Stellen laufen, die Versorgung mit sauberem Geschirr, das Kochen von Kaffee und das Auffüllen von Getränken, frischen Brötchen und Kuchen selbstverständlich auch. Die Aktiven- und Besuchereingänge müssen besetzt werden, denn bei jedem Tanz bleiben die Türen aus Respekt vor den Tanzdarbietungen geschlossen. Die Passkontrolle muss besetzt werden und die Wertungsbögen müssen bei den Juroren nach jedem Tanz eingesammelt und zum Obmann gebracht werden. Die Moderation ist seit Jahren immer in guter Hand und wird vorbildlich ausgeführt. Für den richtigen Takt sorgt ab sofort ein waschechter Prinz. Aber auch auf der Tribüne lässt sich der Ordnungsdienst regelmäßig blicken, denn es nicht erlaubt, auf Turnieren Filmaufnahmen zu machen. Daneben sind die Fluchtwege freizuhalten.

Sobald die letzten Gäste am Samstag die Räumlichkeiten verlassen haben, wird aufgeräumt, gefegt, geputzt und der Saal und die Umkleidebereiche für den nächsten Turniertag vorbereitet. Die Nacht ist für viele meist kurz, denn am Sonntag sind wieder viele fleißige Hände in gewohnter Weise im Einsatz.

Zwischen allen Einsätzen bleibt aber genügend Zeit, die eigenen Tänzerinnen entsprechend anzufeuern. Für die ist es nämlich einerseits eine große Anspannung, aber andererseits vor allem auch eine ganz besondere Freude vor heimischem Publikum und vielen Freunden und der Familie bei diesem Turnier anzutreten. So wurde in diesem Jahr mit besonderer Spannung der neue Schautanz der Stadtgarde und die neuen Marschtänze von Rittergarde und Prinzengarde erwartet.

Die angereisten Garden, Gäste und Juroren werden auf unserem Turnier mit viel Respekt und freundlich behandelt, das zahlt sich aus. Gerne kommen sie jedes Jahr wieder zu uns. Auch dem daraus resultierenden guten Ruf ist es zu verdanken, dass wir zum wiederholten Mal Ausrichter der Norddeutschen Meisterschaften sein dürfen.

Ein solches Turnier auszurichten bedeutet wochenlange Vorbereitung, für viele enormen Einsatz und wenig Schlaf. Die äußeren Bedingungen mit Rundsporthalle und angrenzender Schule sind optimal, aber mit Sicherheit hat der ein oder andere sich schon oft gesagt, dass es ganz bestimmt das letzte Mal war, dass er diese Strapazen auf sich nimmt.

Aber wenn man die glücklichen Gesichter der Tänzerinnen sieht, die auf einer tollen, großen Bühne vor viel Publikum tanzen dürfen und die vielen kleinen Bestätigungen an den Turniertagen betrachtet, sind die Zweifel vergessen und man freut sich spätestens ab der nächsten Turniersaison schon wieder auf die Baunataler Tanztage.

Wir freuen uns, dass es viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in unseren Reihen gibt,

die sich zum Wohl ihrer Kinder gern engagieren.

VIELEN DANK!