Scharfe Schere, spitze Nadel

Scharfe Schere, spitze Nadel, schnelle Nähmaschinen und jede Menge Freude an der Arbeit für die GCG – Das ist das Nähteam der GCG

Nun beginnt schon das 3. Jahr für mich als Verantwortliche und Organisatorin des GCG-Nähteams.

Und es wird jetzt auch einmal Zeit, einen längst überfälligen Bericht zu Papier zu bringen.

Ich stelle mich, für diejenigen, die mich nicht kennen, erst einmal vor.

Mein Name ist Pia Geißer und ich bin vor etwas mehr als 2 Jahren in die großen Fußstapfen von unserer Resi getreten, denn sie wollte in die „Großelternzeit“ gehen und ich habe den Mut gefasst, für diese Aufgabe die Verantwortung zu übernehmen.

Wie gehe ich dieses Amt an? Ein Konzept muss her!!! Und eine Stellvertreterin, die alles weiß, was auch ich weiß, damit kein Vakuum entsteht, wenn ich mal nicht da sein kann.

Und die habe ich in Barbara (Wettengel) gefunden.

Hinter uns steht ein super tolles Nähteam. Wir sind 12 Frauen, davon sind 8 fast immer zu unserer „Nähzeit“ da. Die anderen 4, noch berufstätig, kommen nach der Arbeit.

Wir nähen montags ab 14:30 Uhr bis ca. 19:00 Uhr und dienstags von 09:00 bis 15:00 Uhr. In der sogenannten „Hochzeit“ wird auch schon mal montags um 13:00 Uhr begonnen und bis 21:00 Uhr durchgenäht.

In Zahlen für die zurückliegende Nähsaison ausgedrückt bedeutet das, dass wir circa 356 Stunden in der Kulturhalle (besser auf der Empore) verbracht haben.

Darin enthalten sind noch nicht einmal die Stunden, die wir mit zuschneiden zu Hause verbringen oder zu zweit an einem Sonntag in der Halle verbringen, um die Nähtage am Montag optimal vorzubereiten, damit das Nähteam am Montag so richtig loslegen kann.

Im letzten Jahr haben wir schon im Januar damit begonnen, die neue Deko für die Kulturhalle zu nähen, sie beschriftet, um zu wissen, an welche Wand sie gehört, sie verpackt. Jetzt bleibt dieser Zustand erst einmal, bis wir „unsere Kulturhalle“ wieder für unsere Veranstaltungen nutzen können.

Vor den Meisterschaftsturnieren gibt es in allen Garden Kostümproben für die Marsch- und Schautanzkostüme.

Gut vorbereitet von den Trainerinnen und Betreuerinnen wird genau geschaut, was zu ändern ist, was instandgesetzt werden oder was sogar neu genäht werden muss.

Dann kam natürlich auch die Frage aller Fragen auf. Was dürfen wir für den neuen Schautanz der Stadtgarde nähen? Gibt es schon ein Thema? Gibt es Vorstellungen von einem Kostüm? Können wir schon ein Probekostüm herstellen?

Ende Mai begann ich nach Absprache mit den Trainerinnen Probestoffe zu bestellen. Das Thema wurde mir verraten und auch, dass wir nicht viel zu tun hätten.

Oh, super, schauen wir mal.

55 Kostüme, plus ein Herrenkostüm wurden benötigt.

Wir bekamen einen Schnitt für Mantel und Rock und eine Schablone für die Rippen, die auf den Korsagen abgebracht werden sollten.

Die Probekostüme wurden genäht, vorgestellt und nach der Abnahme durch die Trainerinnen sowie dem Ausmessen der Größen, die für die Mädels benötigt wurden, konnte das Nähteam „in Serie“ gehen

Und ich stelle auch fest: Jede, der 55 Tänzerinnen hat ein anderes Maß. Fast jedes Teil musste extra zugeschnitten werden, damit die Röcke auch wirklich genau bis zu den Schuhen gingen.

Nur, um einmal einige Zahlen zu nennen:

550 Streifen für die Volants wurden geschnitten, bei 37 Grad zuhause auf der Terrasse,

55 Mäntel in Pannesamt (und Vorsicht: Pannesamt hat eine Florrichtung),

an den Korsagen die Haken abtrennen und die Korsagen wieder zunähen,

Träger dran und dann die von einigen Tänzerinnen ausgeschnittenen und unterfütterten Rippen aufnähen.

Unglaublich, aber Mitte September 2018 war die ersten Anprobe und es hat alles gepasst.

Vor Freude standen mir im Verborgenen die Tränen in den Augen und ich glaube, meinem Nähteam auch.

Den Trainerinnen der Stadtgarde kann ich nur sagen: „Hut ab“.

Ein super schönes Kostüm habt Ihr euch da ausgedacht.

Und wir als Nähteam sind stolz darauf, dass wir Eure Vorstellungen zu Eurer Zufriedenheit umsetzen konnten.

Klar, es gibt immer noch etwas zu optimieren, hier ein Druckknopf und da noch eine Naht …..

Das gehört aus der Sicht eines Nähteams dazu.

Ach ja, und dann vor Beginn der Turniere wieder Kostümprobe bei Marsch und Schau, bei Rittergarde, Prinzengarde und Stadtgarde.

Tauschen, enger nähen, weiter nähen, länger nähen, kürzer nähen.

Kriegen wir alles hin, sage ich immer. Und der Erfolg gibt uns Recht.

Meine liebsten Nähfrauen sagen dann, ich sei zum Sklaventreiber aufgestiegen. Das aber nur zum Spaß.

Dann hatte ich noch die Idee, aus den vielen Stoffresten, die in den vielen Jahren übriggeblieben sind, könnten wir doch Rucksäcke nähen und sie auf dem Nikolausmarkt in Baunatal verkaufen.

Von dem Erlös sollte dann eine größenverstellbare Schneiderpuppe gekauft werden oder sollten wir dafür lieber auf eine Wellnessfarm fahren oder eine Kreuzfahrt machen.

Ja, wir haben sie, die Schneiderpuppe.

Aber dann kam noch die Frage aus den Garden, ob wir vielleicht und eventuell die Weihnachtsgeschenke für die Tänzerinnen und den Tänzer nähen könnten.

Schuhbeutel für Marschtanzstiefel und Schläppchen.

Das bekommen wir hin, war die einhellige Meinung des Nähteams.

Gesagt, getan. Stoff und Kordeln bestellen, Größe ausrechnen und am Wochenende zuschneiden, damit das Nähteam am montäglichen Einsatztag loslegen konnte.

Und weil wir so gut drauf waren, haben wir dann auch die Nachfrage befriedigt, die Kostüme für die Purzelgarde zu nähen.

Toll sehen sie aus, unsere Purzelkinder in ihren Katzenkostümen.

Fazit?

Organisieren für die Näharbeiten in der GCG kann nur funktionieren, wenn zwischen Vorstand, Trainerinnen und Betreuerinnen und sowie den Verantwortlichen des Näheteams und den unglaublich engagierten Frauen auf Augenhöhe kommuniziert wird. Das hat bestens geklappt und zeugt von einer funktionierenden Vereinsgemeinschaft.

Wir sind sehr stolz darauf, dass das alles im Interesse unserer tanzenden Jugend immer so gut funktioniert und ein Teil davon sein dürfen.

Viel Arbeit liegt hinter dem Nähteam, aber auch wieder vor uns. Der Dank des Nähteams gilt aber auch den Müttern und Großmüttern der Tänzerinnen, die uns bei den „Massenarbeiten“ unterstützt haben.

Schließlich sind nach der Kampagne alle Blicke auf die Herstellung der Schautanzkostüme für Rittergarde und Prinzengarde gerichtet. Wir sind gespannt, welche Themen und Ideen vertanzt werden.

Doch ich bin überzeugt davon, dass unsere super gute Laune, unser Lachen und die Freude am Zusammensein sowie dem kreativen Arbeiten, uns auch in der kommenden Zeit an jedem Montag und Dienstag einer Woche ausfüllen werden.

Ich danke meinem Nähteam für die zupackende Art, den Frohsinn, den Ihr verbreitet und vor allem für die persönlichen Freundschaften. Ich bin stolz auf Euch und bedanke mich für Euer Vertrauen.

Eure Pia Geißer